Wie der Hund zu seiner kalten und feuchten Nase kam
Als ein Mann namens Noah anfing in Mitten der Wüste ein Boot zu bauen lachten alle Leute. Sie dachten: Was ein Narr! Die Leute lachten über die Opossums, Panther und Pinguine. Sie lachten über die Geparden, Chinchillas, Giraffen und Gazellen, Nashörner und Nilpferde. Aber alle Tiere trabten in die Arche. Alsbald fing es heftig an zu regnen. Es regnete und regnete, es goss in Strömen und regnete immerfort. Die Leute hörten plötzlich auf zu lachen und die Arche schwamm dahin. Noah und seine Familie und alle Tiere - zwei bei zwei- trieben sicher über das Wasser. Sie segelten für vierzig Tage und vierzig Nächte. Als der Regen innehielt kamen Noah und seine Familie und alle Tiere aus der Arche heraus. Bis auf einen Einzigen! Niemand konnte den kleinen Hund finden. Noah suchte überall. Er suchte auf dem Ersten Deck, er suchte auf dem Zweiten und er schaute auf dem Dritten Dreck. Endlich, in der entferntesten Ecke im untersten Deck- dort fand er den kleinen Hund. Der Hund zitterte am ganzen Körper und stand mit seiner Nase fest gegen die Seiten des Bootrandes gepresst. "Komm her, kleiner Hund" rief Noah. "Es ist Zeit, komm heraus". Aber der kleine Hund rührte sich nicht von der Stelle. Noah schob ihn vorsichtig zur Seite. "Was ist das?", rief Noah aus. "Ein Loch in der Arche. Die Arche hätte auf Grund dessen versinken können. Kleiner Hund, du hast uns gerettet! Mich, meine Familie und all die anderen Tiere mit deiner kleinen Nase". Der kleine Hund war sehr stolz. Aber noch mehr war er hungrig. "Kleiner Hund" sprach Noah aus während er einen saftigen Knochen hervorzog, "Nun wird die ganze Welt und alle folgenden Generationen um deine große Leistung wissen- Deine Nase wird fortan immer kalt und feucht sein, genauso wie sie heute ist". So kam der Hund zu seiner kalten und feuchten Nase. Wenn DU sie fühlst, erinnere dich an den kleinen Hund der mit Hilfe seiner Nase Noah, seine Familie und all die anderen Tiere beschützte und rettete. Wenn es soweit ist
Bin ich dereinst gebrechlich und schwach |
Ein alter Mann und sein Hund liefen eine unbefestigte Straße mit Zäunen an beiden Seiten entlang. In einem der Zäune war ein Tor. Sie blickten hinein und sahen eine schöne Landschaft mit Wiesen und Wäldern. Es war genau das, was ein Hund, der gerne jagt, und sein Herrchen sich vorstellen. Aber neben dem Tor stand ein Schild: „kein Durchgang“ und so gingen sie weiter. Sie kamen schließlich zu einem schönen Tor, in dem in weiß gekleideter Mann stand. „Willkommen im Himmel!“ sagte er. Der alte Mann war glücklich und wollte mit seinem Hund durch das Tor gehen.
Der Torwärter hielt ihn auf: “Zutritt von Hunden ist nicht erlaubt, tut mir leid, aber er kann nicht mit reinkommen.”
„Was ist denn das für ein Himmel, der Hunden den Zutritt verwehrt? Wenn er nicht mit kann, bleibe ich mit ihm draußen. Sein ganzes Leben lang war er mein treuer Begleiter. Ich werde ihn jetzt nicht verlassen.“
„ Machen sie es, wie sie meinen, aber ich warne sie, der Teufel befindet sich auch auf diesem Weg und er wird versuchen, sie mit schönen Worten in sein Reich zu locken. Er wird ihnen alles versprechen, aber der Hund wird auch nicht mit dürfen. Wenn Sie den Hund nicht zurücklassen, werden Sie für alle Ewigkeit auf dieser Straße bleiben müssen.“
Trotz dieser Aussichten ging der Mann mit seinem Hund weiter.
Sie kamen zu einem verfallenen Zaun mit einer Lücke darin, es war kein Tor, nur so etwas wie ein Loch im Zaun. Ein anderer alter Mann stand dort.
„Entschuldigen sie bitte, mein Hund und ich sind ziemlich müde, dürfen wir reinkommen und ein bißchen im Schatten sitzen?“ „Natürlich unter dem Baum dort finden sie kaltes Wasser. Machen sie es sich gemütlich.“ „Kann ich denn meinem Hund mit hierein nehmen? Der Mann dahinten sagte, Hunde wären hier nirgends erlaubt.“ „Würden Sie denn hereinkommen, wenn sie ihren Hund draußen lassen müßten?“, „Nein, das würde ich nicht und das ist auch der Grund, warum wir nicht in den Himmel gegangen sind.
Wir werden für alle Ewigkeit auf dieser Straße bleiben. Ein Glas kaltes Wasser und etwas Schatten würden für´s Erste reichen. Aber ich werde nicht reinkommen, wenn mein Kamerad nicht mit hinein kann, das steht fest.“
Der Mann hinter dem Zaun lachte und sagte: „Willkommen im Himmel!“ „Was, sie meinen, das hier ist der Himmel? Und Hunde SIND erlaubt? Wie kann es sein, daß der da unten an der Straße sagte, sie wären es nicht?“ „ Das war der Teufel und er bekommt alle Leute, die bereit sind, das Tier, das sie sein Leben lang begleitet hat, aufzugeben, solange sie nur in den angeblichen Himmel dürfen. Sie merken bald, daß sie einen Fehler gemacht haben, aber dann ist es zu spät. Die Hunde kommen hierher und ihre wankelmütigen Besitzer bleiben dort.
GOTT würde nicht zulassen, daß die Hunde aus dem Himmel verbannt werden. Schließlich hat ER sie als lebenslange Begleiter für ihre Menschen geschaffen, warum sollte er sie im Tod von ihnen trennen?“
Der Autor ist unbekannt
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund.
Immer wenn ich "böse" war, erhobst Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.
Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff.
Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein.
Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen - und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen.
Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest.
Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr.
Ich war glücklich, weil Du glücklich warst.
Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber.
Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern.
Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte.
Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".
Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase.
Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre.
Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.
Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich.
In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt.
Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge.
Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind.
Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen.
Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit.
Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden".
Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum".
Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!"
Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden.
Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?".
Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht.
Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.
Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.
Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.
Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum.
Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung.
Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung.
Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.
Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt.
Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte.
Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss.
Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte.
Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein.
Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?"
Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid".
Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.
Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr galt.
Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte.
Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten.
Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.
(Autor unbekannt)
An Weihnachten, einem Tag der Freude und liebe, war ich Dein Geschenk und ich dachte Du bist auch das meine ...
Du hast in meine Augen gesehen, da war es schon um dich geschehen.
Du hast mich stolz vorgeführt, die Bewunderung der Freunde gespürt.
Du hast mit mir getobt und gespielt, und dich eine Weile für mich interessiert.
Dann musstest du fort, lange und oft, ich weiß nicht wohin und wieso und ich war nicht mehr glücklich und froh.
Das Du mir fehlst, wollte ich Dir sagen, doch hast nicht verstanden, was ich habe versucht Dir zu sagen, ich hab nur gespürt, ich bin Dir eine Plage.
Dann wurde ich größer, dir fehlte die Zeit, ich wollte zwar brav sein, doch bald gab es Streit, dann hab' ich vor Frust die Möbel zerkratzt, das war dir zuviel, und du wurdest laut und auch hart.
Du hast von Erziehung und Härte gesprochen, und ich habe Deinen Zorn gerochen.
Du hast mich verbannt aus deinem Leben, Du hast mir nur Futter und Wasser gegeben und dachtest es wäre genug für mein Leben.
Dann wurde ich krank, lag einsam im Haus, ich dachte, mein Herz wird nie wieder froh.
Das Klo hast Du schon lange vergessen, mir nur noch meinen dreckigen Napf hingesetzt zum fressen.
Ich hab gewusst, bald ist es vorbei, aber niemand hörte meinen stummen und einsamen Schrei.
Dann ging ich hinüber, weit von dir fort, an einen neuen und besseren Ort.
Es bleibt nur ein trauriger Blick.
Soviel Leid für ein klein wenig Glück und ich sah zurück an diesen Abend voll Glück.
Diesen nennt ihr heilig, spracht doch von liebe, ich spüre noch heute die Kälte und Deine Hiebe.
Du hast mich gewollt, du hast mich bekommen, du hast mir mein ganzes Leben genommen.
(Autor unbekannt)
Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist....
Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen.
Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte:"Für wieviel verkaufen Sie die Babys?" Der Besitzer meinte "zwischen 30 und 50 Dollar"
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus "Ich habe 2,37 Dollar, kann ich sie mir anschauen?"
Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäfts hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte "Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte, daß, als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.
Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte "den kleinen Hund möchte ich kaufen".
Der Mann antwortete "nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir."
Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 Dollar und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe."
Der Mann entgegnete: "du mußt den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde"
Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: " naja, ich kann auch nichtso gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat."
Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "mein Sohn, ich hoffe und bete, daß jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."
Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist;
sondern daß jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!
(Autor unbekannt)
Wie der Hund sich ein Herrchen wünschte
Sobald der Hund geschaffen war, leckte er die Hand von Gottvater, und der streichelte ihm über den Kopf. "Was willst du, Hund?"
"Herr, ich möchte gern bei dir im Himmel wohnen, auf der Fußmatte vor der Tür."
"Das geht nicht", sagte Gottvater, "ich brauche keinen Hund, denn ich habe die Diebe noch nicht geschaffen."
"Wann wirst du sie schaffen, Herr?"
"Niemals. Ich bin müde. Ich habe jetzt fünf Tage gearbeitet, es ist Zeit, dass ich mich ausruhe. Ich schuf dich, Hund, mein Meisterwerk. Es ist besser, wenn ich es dabei bewenden lasse. Ein Künstler soll sich nie über seine Inspiration hinaus anstrengen, weißt du, Hund? Würde ich weiterschaffen, würde mir vielleicht etwas misslingen. Geh auf die Erde, Hund, und sei glücklich."
Der Hund seufzte tief. "Was soll ich auf der Erde tun, Herr?"
"Du sollst essen, trinken, wachsen und dich vermehren."
Der Hund seufzte noch tiefer. "Was brauchst du denn noch?", fragte Gottvater.
"Dich, mein Herr und Meister. Könntest du dich nicht auch auf der Erde niederlassen?"
"Nein, Hund", sagte Gottvater, "ich versichere dir, ich kann unmöglich auf die Erde übersiedeln, um dir Gesellschaft zu leisten. Ich habe andere Eisen im Feuer. Diesen Himmel, diese Engel, diese Sterne, glaub mir, Hund, die machen mir allerhand zu schaffen..."
Da senkte der Hund den Kopf und ging seines Weges, aber nur ein Stück. Dann kehrte er um. "Ach, wenn es da unten nur so eine Art Herr gäbe, jemand wie dich..."
"Nein", sagte Gott, "das gibt es nicht." Der Hund machte sich ganz klein und bettelte herzerweichend: "Wenn du nur wolltest, Gottvater... Du könntest es doch einmal versuchen..."
"Unmöglich", sagte Gottvater, "was getan ist, ist getan. Mein Werk ist abgeschlossen. Niemals werde ich ein besseres Wesen als dich schaffen. Wenn ich heute noch jemanden schaffe, würde es misslingen. Ich spüre es im kleinen Finger..."
"Ach Gottvater", sagte der Hund, "das macht nichts, wenn er misslingt, wenn ich ihm nur folgen kann, wohin er geht, und vor seinen Füßen liegen, wenn er stillsteht."
Da wunderte sich Gottvater, dass er ein so gutes Wesen geschaffen hatte, und er sagte zu dem Hund: "Geh nun hin. Es soll sein, wie du es wünschst."
Und er ging in sein Atelier zurück und schuf den Menschen.
Nachsatz: Der Mensch misslang natürlich. Gottvater hatte es selbst gesagt. Aber der Hund ist glücklich und zufrieden.
(Autor unbekannt)
Ich bin allein, es ist schon Nacht
und stille wird`s im Haus.
Dort ist ein Feuer angefacht, dort ruht mein Herr sich aus.
Er liegt im warmen Federbett,
deckt bis an Ohr sich zu,
und ich auf meinem harten Brett
bewache seine Ruh.
Die Nacht ist kalt, ich schlafe nicht,
der Wind aus Ost weht kalt;
die Kaelte ins Gebein mir kriecht,
ich bin ja auch schon alt.
Die Huette, die mein Herr versprach,
erlebe ich nicht mehr,
der Regen tropft durchs morsche Dach,
Stroh gabs schon lang nicht mehr.
Die Nacht ist kalt, der Hunger quaelt,
mein Winseln niemand hoert -
und wuesst mein Herr auch, was mir fehlt
er wird nicht gern gestoert.
Die Nacht ist lang, zum zehnten Mal
leck ich die Schuessel aus,
den Knochen, den ich juengst versteckt,
schoen laengst grub ich ihn aus.
Die Kette, die schon oft geflickt,
sie reibt den Hals mir bloss.
Sie reicht nur noch ein kurzes Stueck,
und nie werde ich sie los.
Was Freiheit ist, das lern ich nie,
doch weiss ich, ich bin treu.
So lieg ich, warte auf den Tod,
denn dieser macht mich frei.
(Autor unbekannt)
Händlerware: Hunde
Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre ok, dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hätte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen. Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen. In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es „genetisch? und „nichts machen? Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen. Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los? War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten ! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken aber wenigstens erreiche ich seine Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen großen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie Aufwidersehen auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln. Viele glückliche Jahre wollte ich mit Euch verbringen, es hat nicht sein sollen. Stattdessen habe ich Euch so viel Kummer gemacht. Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.
Lea 1999 J. Ellis - bewilligte Übersetzung von E. Wittwer